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15.05.2023

RENN.mitte Jahrestagung // Nachhaltiges Bauen und Wohnen 10.-11.05.2023

Am 11. Mai 2023 nahm die NBS, die im Vorjahr bei der Jahrestagung in Berlin Zero Waste Workshopgeberin war, an der in Eberswalde stattfindenden 6. RENN.mitte Tagung "Nachhaltiges Bauen und Wohnen“ teil.

Nachdem Brandenburgs Ministerpräsident Woidke in einem Grußwort die Wichtigkeit nachhaltiger Entwicklung in Stadt und Kommunen hervorgehoben hatte, unterstrichen im Hörsaal der HNEE in kurzen Impulsvorträgen relevante Expert:innen die sozial-gesellschaftlichen Implikationen eines angespannten städtischen Wohnungsmarktes in der Klimakrise einerseits und die Notwendigkeit des ländlichen Strukturwandels andererseits.

Die NBS nahm an diesem Tag an den Diskussionen und der Vernetzung teil, weil das Thema nachhaltiges und sozial gerechtes Bauen und Wohnen für den Diskurs im neuen Projekt „Netzwerk Zukunftsmut 60+“, das seit Oktober 2022 mit dem Bezirk Charlottenburg Wilmersdorf als Kooperationspartner durchgeführt wird, besonders relevant ist.

Das Projekt Netzwerk Zukunftsmut 60+ wird im Rahmen des Programms „Stärkung der Teilhabe älterer Menschen – gegen Einsamkeit und soziale Isolation“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.

Dabei geht es auch darum, Menschen 60+ in nachhaltig strukturierter Beratung Hilfestellung und Begleitung in schwierigen Umbruchs- und Lebenssituationen zu geben. Das Thema Wohnen im Alter, Finanzen und Verkleinerung des Haushalts spielen eine wichtige Rolle.

Im Workshop „Gutes Wohnen – Soziale Ziele nachhaltiger Entwicklung“ diskutierte die NBS zusammen mit Vertreter:innen anderer sozialer Träger und mit Markus Parlow, Abgeordnetenhaus von Berlin, als wohnungspolitischem Experten über Indikatoren und mögliche Forderungen, um im Rahmen kommunaler Nachhaltigkeitsziele nicht nur gegen offensichtliche Obdachlosigkeit sondern auch gegen versteckte und drohende Wohnungslosigkeit vorzugehen.
Im städtischen Raum zeigt sich nicht nur statistisch, sondern auch aus der Erfahrung der diskutierenden Träger-Vertreter:innen eine wachsende Wohnungslosigkeit sowie ein enormer Druck auf Mieterinnen und Mieter, der mit wachsender Angst vor steigenden Nebenkosten und Inflation gepaart ist.
Vor allem ältere Menschen und Rentner:innen mit kleinen Renten sehen sich mittlerweile oft durch schwebende Kündigungsverfahren mit großen Zukunftsängsten konfrontiert, was sich in den Beratungsanfragen bei Mietervereinen und sozialen Trägern widerspiegelt.

In der Runde wurden Indikatoren und Lösungsvorschläge diskutiert, die im Nachgang der Tagung vom RENN.mitte Team noch zusammengefasst und im Netzwerk weiter diskutiert werden.
Eine erprobte Hilfe zur Besserung der Situation vieler Mieter:innen ist, aus Erfahrung der Träger-Vertreter:innen, die präventive soziale Arbeit im Bereich Kündigungs- und Räumungsverfahren, die jedoch voraussetzt, dass Menschen sich an das betreffende Sozialamt oder an einen Träger wenden, um diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Auch können private Vermieter:innen mit gutem Beispiel vorangehen und Gemeinwohl-orientierte Lösungen für Härtefälle vereinbaren. Auf kommunaler und bezirklicher Ebene könnte hier mehr Zusammenarbeit zwischen Vermieter:innen und Verwaltung entstehen und Best Practice in Kampagnen kommuniziert werden.

Im Fazit jedoch, so waren sich im Diskurs alle Beteiligten einig, muss es dezidiertes Ziel aller Sozialverbände sein, mehr gemeinsame Lobbyarbeit und politischen Druck aufzubauen, um den sozialen Wohnungsbau – gerade in Berlin – wiederzubeleben, damit ein höherer Prozentsatz an freiwerdenden und neuen Wohnungen der sehr großen Bedarfsgruppe zugutekommen kann. Link Rat für Nachhaltige Entwicklung



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